Senkt regelmäßiges Saunieren die Entzündungsbereitschaft des Organismus?
Kanadische und finnische Studien zeigen, dass Saunabaden positiv ist
Nach zunehmenden Erkenntnissen in der Medizin liegt die wesentliche Ursache für weitverbreitete Krankheiten wie: Herzinfarkt, Schlaganfall, Krebs, Diabetes, Demenz, etc. in der Entzündungsbereitschaft des Organismus.
Unter Berücksichtigung zweier neuen internationalen Studien kann als gesichert angesehen werden, dass langfristiger regelmäßiger Saunabesuch die Entzündungsbereitschaft des Organismus senkt.
Das Thema „freie Radikale“ beschäftigt bereits seit vielen Jahren die Saunaforschung und die Naturheilkunde. Bereits 1994 konnte eine Arbeitsgruppe in der Berliner Charité an dem Parameter Malondialdehyd eine Stärkung der Mechanismen, die freie Radikale fangen, nach Saunabesuchen feststellen. Im Laufe der letzten Jahre gab es weitere Publikationen in denen über die Verbesserung von Parametern des oxidativen Stresses sowie der Bildung und Bewältigung freier Radikaler durch Wärmeanwendungen, berichtet wurde.
In den beiden neuen Saunastudien wurden die Beeinflussung der Entzündungsbereitschaft und des Radikalmetabolismus im Körper durch Saunabaden untersucht.
Kanadische Studie
In dieser Studie wurden die Veränderungen von u.a. Herzfrequenz, Blutdruck, Temperatur, sowie mehreren Entzündungs- und Immunitätsindikatoren gemessen. Die Messungen wurden sowohl nach einer zehnminütigen Saunaanwendung als auch nach zweimal zehn Minuten Saunabaden an einem anderen Tag sowie ohne Sauna durchgeführt. Die Studien-Ergebnisse haben gezeigt, dass Saunabaden einen positiven Einfluss auf Vorgänge hat, die als Ausgangspunkt für viele Krankheiten gelten. Dabei spielt die Intensität eine Rolle. Zwei zehnminütige Saunagänge verändern einige Werte anders als ein zehnminütiges Saunabad.
Finnische Studie
In der Studie aus Finnland wurden u.a. Langzeiteffekte (über elf Jahre) des Saunabadens auf den Entzündungsindikator CRP, Fibrinogen, Leukozytenzahl, Blutdruck und Cholesterin untersucht. Ein besonderes Augenmerk legten die Autoren auf eine Erfassung des oxidativen Stresses (der Belastung des Organismus durch freie Radikale) durch die Messung des in der Leber gebildeten Enzyms Gamm-Glutamyltransferase (GGT). Ergänzt wurden die Untersuchungen durch Erfassung von Vor- und Begleiterkrankungen, Alkoholkonsum, Rauchen, BMI und soziökonomischem Status. Es wurden die Parameter von 2269 Männern im Alter von 42 bis 61 Jahren im Verlauf von elf Jahren mehrfach ausgewertet. Außerdem erfolgte eine Unterteilung in drei Gruppen: 1 saunieren pro Woche, 2-3 x Woche, 4-7 x Woche.
Ein Vergleich zwischen den drei Gruppen ergab die niedrigsten CRP-, Fibrinogen und Leukozytenwerte bei den Probanden mit den häufigsten Saunabesuchen. Der GGT-Wert zeigte eine geringe Tendenz zu niedrigsten Werten. Bei den Cholesterin- und Blutdruckwerten wurden keine Unterschiede festgestellt. Allerdings befanden sich in der Gruppe der häufigsten Saunabesucher die wenigsten Raucher und die meisten Freizeitsportler. Aus diesem Grund lassen sich die Unterschiede in den Laborparametern nicht zwangsläufig auf die Häufigkeit der Saunabesuche zurückführen. Aber auch bei einer kritischen Betrachtung können die positiven Veränderungen der Laborparameter mit hoher Wahrscheinlichkeit auf den langfristigen Einfluss der Sauna hinweisen.
(Quelle: „Sauna & Bäderpraxis 3/2020“, Bericht von PD Dr. med. Rainer Brenke)